KUNST/MITTE Notes

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„In der Lebensmitte hat es mich gepackt.“

15.08.2023, kompakt redaktion

Die meisten Künstler begleitet die Kunst schon seit dem Kindesalter. Bei Karin Kreuser ist das jedoch etwas anders. In der Schule lernte sie es immer nach der Devise: „Wenn du nicht schön malst, dann ist es auch nicht gut.“ Aber Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Dass Kunst sich über viele Wege definiert und es dabei weder richtig noch falsch gibt, spiegelt sich in Karin Kreusers Werken wider.

„In der Lebensmitte hat es mich sozusagen ergriffen.“ Die Künstlerin lacht, als sie diese Worte ausspricht. Mit 35 Jahren hat sie die Kunst wieder für sich entdeckt und machte ein berufsbegleitendes Studium der Malerei an der Malschule des Novalishochschulvereins in Dortmund. Von da an waren Pinsel und Leinwand nicht mehr wegzudenken.

Die gebürtige Leutesdorferin geht gerne experimentell vor, wenn es an das Kreieren geht. Dafür schafft sie durch Linien, Farbflächen etc. erst einmal einen Untergrund, der sie inspiriert. So bekommt das Auge einen Reiz, hinzusehen und zu beobachten.

Es erfolgt ein Prozess, der dem „Vor- und wieder Zurücktreten“ gleicht. Kreuser geht auf die Leinwand zu, beobachtet und macht dann wieder einen Schritt zurück. Sobald feststeht, in welche Richtung es gehen soll, kommen die malerischen Mittel dazu. Hier versucht sich die Künstlerin jedes Mal selbst zu überraschen.

Ihre Inspiration nimmt Karin Kreuser aus den verschiedensten Dingen. Mal sind es Orte und deren Atmosphäre, mal eine Frage, die sie sich zum Beispiel über die Natur stellt. Manchmal kann es jedoch auch passieren, dass ihr erst nach dem Fertigstellen des Bildes auffällt, was genau sie dazu inspiriert hat. Ein Ort, an dem sie immer Inspiration findet, ist ihr Atelier.

Für Kreuser ist Kunst die Möglichkeit jedes Menschen, sich in einer völligen Freiheit auszudrücken und eine ganz eigene Individualität zu zeigen. Da gibt es auch kein richtig oder falsch, denn Kunst funktioniert als Freiheit in kreativer Ausdrucksform.

Für sie selbst fungiert die Kunst auch als Ausgleich zum beruflichen Alltag. Kreuser arbeitet als Lehrerin in Bremen mit dem Schwerpunkt Kunst und Sonderpädagogik. Dort bereitet es ihr viel Freude, wenn sie den Jugendlichen die Werte der Kunst vermitteln und näherbringen kann.

Ihre eigene Kunst beschreibt sie als gegenstandslos, aber auch lyrisch und poetisch. Oftmals sind immer ein Befreiungsimpuls und eine Bewegung erkennbar, die sich durch ihre Werke ziehen.

Die Künstlerin nimmt dieses Jahr das erste Mal an der KUNST/MITTE-Messe teil, freut sich jedoch schon sehr darauf, mit den Besuchern und Künstlerkollegen in Kontakt zu treten. Denn die Malerei ist oftmals ein einsames Geschäft. In dem Moment, in dem Karin Kreuser mit ihrer Kunst nach Außen tritt, fällt für sie jedoch der Befreiungsschlag und die Werke gewinnen an Unabhängigkeit und Freiheit.

Interessant zu wissen ist auch: Karin Kreuser ist nicht nur künstlerisch begabt. In ihrer Freizeit singt und schreibt sie auch gerne.

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