KUNST/MITTE Notes

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Keine Geschichten. „Was ich male, bin ich“

10.08.2023, kompakt redaktion

Die Arbeiten von Katrin Zickler sind so unterschiedlich wie ihr Lebenslauf. Nach einer Lehre für Keramiktechnik und Arbeit als Glasiererin studierte sie angewandte Kunst und arbeitete u. a. an der Stiftung Bauhaus Dessau. Die gebürtige Jenaerin hat ihren Lebensraum in der Bauhaus-Stadt gefunden, wo sie ihre Liebe fand. Seit 2002 ist sie freiberuflich tätig, mit eigenem Atelier in Dessau, und sie gibt ihr Wissen und ihre Inspirationen in ihrer Malschule an Kinder und Jugendliche weiter. Es ist ihr ein Bedürfnis, „etwas abzugeben von dem, was ich gelernt habe“. Es gibt ihr aber auch die finanzielle Freiheit, sich künstlerisch auszuleben und sich dabei treu bleiben zu können. In der Malerei schafft sie immer wieder Gegenpositionen: Robustes verbindet sie mit Filigranem, Abstraktes mit Konkretem, Natürliches mit Künstlichem. Dabei gelingt ihr eine Leichtigkeit, die berührend wirkt. Denn ihres sind nicht die überbordenden Farben, sondern eher leise Töne, die sie grazil umsetzt, zart, fast zerbrechlich. Und doch nicht verblassend, sondern eindringlich in ihrer Leichtigkeit. Inspiration bringen ihr Beobachtungen. Der leise Morgen, ein Duft, ein Geruch, ein Klang, die Aura in einem Raum … Als ob sie zurücktritt aus der Welt, diese von außen betrachtet. Sie macht Atmosphäre sichtbar. „Doch ich bin keine Geschichtenerzählerin“, betont sie, „was ich male, bin ich.” Dabei probiert sie auch immer wieder andere Materialien, andere Techniken aus. „Das passiert einfach“, sagt sie. Seit zwei Jahren nutzt sie beispielsweise Sepiakreide, die sie geschenkt bekam. „Das hat sofort etwas in mir ausgelöst.“ Einige der Arbeiten, die damit entstanden unter dem Titel „Haltlos“, bringt sie zur Kunst/Mitte mit. Ebenso zwei Plastiken, die „Keine Helden“ zeigen und während der Pandemiezeit entstanden sind. Es ist ihre erste Teilnahme auf einer so großen Kunstmesse. Aufmerksam geworden durch Werbung, sagte sie sich: „Ich mach einfach mal“ und ist nun gespannt auf die Atmosphäre und die Begegnungen.

Katrin Zickler – haltlos

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