„Ich sitze gerade in der U-Bahn.“, sagt Alena Großberndt zu Beginn des Gesprächs. Ein lautes Quietschen gefolgt von einem Ruckeln am anderen Ende Leitung bestätigt ihre Ortsangabe. Die Künstlerin ist gerade in Berlin, dabei studiert die gebürtige Magdeburgerin seit letztem Jahr an der Kunstakademie in Karlsruhe. Nach dem Abitur zog es sie jedoch vor dem Studium in die Großstadt Berlin, wo sie zehn Jahre lang gewohnt hat. Jetzt ist jedoch erstmal Karlsruhe aktuell.
Wie die meisten ihrer Künstlerkollegen hat sie sich schon im Kindesalter mit zeichnen und malen kreativ ausgelebt.
Auch, wenn sie jetzt in Karlsruhe lebt und studiert, zieht es sie doch immer wieder in Deutschlands Hauptstadt zurück. Sie braucht die Inspiration der Großstadt, weil sich dort die unterschiedlichsten Charaktere finden lassen. Menschliche Figuren, die in einen Kontext gesetzt werden. Das sind Großberndts Lieblingsmotive, die sie auf der Leinwand zum Leben erweckt.
Immer dabei hat sie ihr Skizzenbuch, „Wenn dann mal spontan eine Idee kommt.“, um diese dann festhalten zu können. Allerdings folgt sie dort keinen strikten Vorgaben. Den Prozess von der Skizze zum fertigen Werk gestaltet sie sich frei. „Manchmal sieht das Bild auf der Leinwand dann ganz anders aus als das im Skizzenbuch.“, sie schmunzelt.
Die Kunst und das Malen haben mittlerweile wieder einen festen Platz in ihrem Leben eingenommen, auch wenn sie sie zwischenzeitlich mal aus den Augen verloren hat. Seit drei Jahren widmet sich Großberndt jedoch wieder hauptsächlich der Kreativität und dem Erschaffen ihrer Kunst.
Sie ist ein Mensch, der keine Angst hat, zu rebellieren und der sich auch traut, sich mit schweren gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Das versucht sie vor allem in ihrer Kunst zu verdeutlichen, die sie selbst als laut, bunt, aber dennoch kindlich-naiv bezeichnet. Denn auch, wenn Großberndt gern mit Kontrasten spielt, um Spannung und Aufmerksamkeit zu erzeugen, will sie die Betrachter ihrer Kunstwerke dennoch einen Hauch infantiler Leichtigkeit spüren lassen. Dort liegen eben der Kontrast und der Spielraum, die die Kunst den Künstlern gibt.
Großberndt strahlt eine unnachgiebige Selbstsicherheit aus und trotzdem erzählt sie, dass sie vor so mancher Ausstellung einen Kloß im Hals hatte. „Aber, da kommt man nicht drumherum.“, sagt sie und lacht dabei. Wichtiger als die persönliche Angst, sich der Kritik der Beobachter zu stellen, sei die Message, die mit den ausgestellten Kunstwerken vermittelt werden soll. Es wird klar, Großberndt möchte ihre Kunst nicht nur zeigen, sie möchte damit auch etwas bewirken. Betrachter sollen zum Nachdenken angeregt werden, in sich gehen, versuchen, die Botschaft zu verstehen und sich damit auseinandersetzen. Denn das ist für sie Kunst. Die Vermittlung zwischen Künstler und Beobachter. Eine Kommunikation auf einer Ebene, auf der nicht unbedingt etwas ausgesprochen werden muss, um es zu verstehen. Sehen und Fühlen.
Auch wenn Großberndt noch nie an einer Kunst-Messe teilgenommen hat, freut sie sich schon wahnsinnig darauf. Besonders, weil sie die „Premiere“ und erste Teilnahme an einer Messe in ihrer Heimatstadt Magdeburg bestreitet. Wichtig ist ihr auf der KUNST/MITTE vor allem der Austausch mit ihren Kollegen und den Besuchern.
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