KUNST/MITTE Notes

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Performance „Spannungen PTDS“ von Anna Göbel

08.08.2022, Dorothea Hertel

Violinistin Anna Göbel und Künstlerin Liska Schwermer-Funke, loten jenseits von vermeintlichen Trennlinien die Beziehungen ihrer Künste aus – mit Konstruktion und Farbe, Geige und Geste, Offenheit und Humor.

Wie kommen Kunst und Musik zusammen? Da ist auf der einen Seite das zumeist gegenständliche Kunstwerk, das, einmal fertiggestellt, unabhängig von seiner Schöpferin in Raum und Zeit bestehen kann – und auf der anderen Seite das Musikstück, das an die Zeitlichkeit gebunden ist und die Interpretin als Komplizin braucht um zu erklingen, gehört zu werden und wieder zu verhallen. Um beides auf Augenhöhe zusammenzubringen, ist Phantasie gefragt.

In einem offen angelegten, intensiven Entwicklungsprozess entstand die Performance Spannungen PTDS für Geige, Acrylfarbe und Leinwand, basierend auf den sanften, feurigen, auch skurrilen Klängen der Komposition „Pour triompher du soleil…“ für Violine solo von Violeta Dinescu. Gleicht hier die weiße Leinwand noch der anfänglichen Stille, so beginnt mit den ersten Tönen und Pinselstrichen eine Resonanz, ein Dialog von Klang und Form. Nach und nach färbt die Malerei die musikalische Interpretation und die Dynamik der Musik wird auf der Leinwand sichtbar. Von der Faszination am gegenseitigen Gestalten bis zur Eskalation im Wettstreit um die künstlerische Oberhand entspinnt sich ein dialogischer Prozess mit ungewissem, offenem Ausgang.

 

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