KUNST/MITTE Notes

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„Oft läuft es auf Satire hinaus“

31.07.2022, kompakt redaktion

Der Countdown zur KUNST/MITTE 2022 läuft. Vom 25. bis zum 28. August werden mehr als 160 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke auf der Magdeburger Messe ausstellen. Um die Wartezeit zu verkürzen, stellen wir die Teilnehmenden in einzelnen Beiträgen vor. Diesmal: Hubert Warter aus Kassel:

Wenn sich Hubert Warter an die Arbeit macht, ist das Ergebnis seiner Tätigkeit häufig – aber nicht ausschließlich – bunt und überspitzt. „Oft läuft es auf Satire hinaus“, sagt der 1958 in Karlsruhe geborene Illustrator. Das unterdrückte Lachen, das in seiner Stimme mitschwingt, verrät, dass man ihn zu dieser Kunstgattung nicht überreden muss. „Meine Bilder sind subjektive und oftmals satirisch angehauchte Interpretationen. Diese Art von Arbeit macht viel Spaß. Aber natürlich geht es auch mal ohne Satire. Es kommt immer darauf an, wie der Auftrag aussieht.“ Denn Hubert Warter sucht sich seine Themen nicht selbst aus, sondern orientiert sich an den Vorgaben der Magazine, Verlage, Firmen und Agenturen, für die er Illustrationen umsetzt. „Die Themen werden je nach Auftrag geliefert, ich setze mich damit auseinander und recherchiere viel. Bei der Realisierung des Auftrags habe ich jedoch völlige Freiheit“, erzählt der 61-Jährige, der erst mit Ende 20 den Berufsweg des Illustrators eingeschlagen hat.

Gezeichnet habe er schon immer. „Aber wie das so ist in jungen Jahren – man hört von vielen Seiten, dass man doch erstmal etwas ‚Vernünftiges‘ lernen soll. Und so schlecht ist diese Idee auch gar nicht“, sagt Hubert Warter und lacht leise. Also absolvierte er nach dem Schulabschluss eine Ausbildung zum Physiotherapeuten und arbeitete einige Jahre in diesem Bereich – ohne den Wunsch, eines Tages einer künstlerischen Tätigkeit nachzugehen, aus den Augen zu verlieren. Mit 28 zog er schließlich nach Kassel und studierte von 1987 bis 1994 an der Universität Visuelle Kommunikation mit den Schwerpunkten Fotografie und Illustration. Seither lebt er in der drittgrößten Stadt Hessens und ist als freischaffender Illustrator für Magazine, Agenturen, Planungsbüros und Verlage im In- und Ausland tätig.

Die Liste der Auftraggeber ist mit der Zeit angewachsen und beinhaltet namhafte Zeitschriften wie Psychologie Heute, Bild der Wissenschaft, Financial Times Deutschland, Focus, Spiegel Spezial, Der Feinschmecker und viele mehr. Zu den Verlagen, für die er Arbeiten umgesetzt hat, gehören der audio media verlag, der Cornelsen Verlag, der Eulenspiegel Verlag sowie Verlage in Spanien und Südkorea sowie etliche andere.  Unter anderen illustrierte Hubert Warter das Kinderbuch „Wo steckt Papa?“ der gebürtigen Wiener Autorin Christine Rettl, ein koreanisches Buch über die Gebrüder Wright und das Jugendbuch „Geniale Querköpfe, Träumer, Schulschwänzer und Genies – über Albert Einstein, Jules Verne und 15 weitere eigensinnige Persönlichkeiten“ von Christof Gießler. „Es gab Zeiten, da hatte man als Illustrator keine Probleme seinen Lebensunterhalt zu verdienen, doch inzwischen sind die Budgets der Magazine und Verlage so stark geschrumpft, sodass man die Auftragslage als schwierig bezeichnen kann“, schildert Hubert Warter. Als zweites Standbein hat er es sich daher zur Aufgabe gemacht, anderen sein Wissen und seine Erfahrung zu vermitteln. Seit 2014 ist er als Dozent für Freies Zeichnen und Illustration an der Akademie für Kommunikation in Freiburg im Breisgau tätig. Auch hierbei geht es nicht nur um Satire, sie spielt jedoch oft genug eine große Rolle.  (Tina Heinz)

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