Alles aus Holz

15.08.2021, kompakt redaktion

Eine Galerie, ein Material, drei Künstler – das bringt es, vereinfacht ausgedrückt, auf den Punkt. Doch ganz so leicht lässt sich nicht zusammenfassen, was sich hinter der Galerie Kubik verbirgt. Zumindest beschreibt dies jedoch die „Strippenzieher“: Jessica Strixner (München), Christoph Schießl (Regensburg) und Philipp Liehr (Halle/München) hatten vor zwei Jahren das Projekt ins Leben gerufen, mit dem Hintergedanken, „jüngere und noch nicht etablierte Künstler*innen zu fördern und uns selbst noch mehr zu vernetzen“, wie Philipp Liehr beschreibt. „Da ich selbst viel von der Unterstützung anderer Künstler profitiert habe, war es naheliegend, davon etwas zurückzugeben. So bin ich gemeinsam mit den anderen beiden auf die Idee gekommen, eine Plattform zu gründen, die im besten Falle ein Sprungbrett für andere Künstler sein kann.“

Die Galerie Kubik präsentiert über kuratierte Ausstellungen und Kunstmessen junge, zeitgenössische sowie innovative Künstler und Künstlerinnen aus allen Bereichen der bildenden Kunst. Bei der Kunst/Mitte stehen die Arbeiten der drei Initiatoren im Mittelpunkt. Und den drei Initiatoren ist gemein, dass sie Vollzeit-Künstler sind, die sich hauptsächlich der Bildhauerei verdingt haben und hier vor allem dem Material Holz. Jessi Strixner, die 1992 in München geboren wurde und an der dortigen Städtischen Berufsfachschule für Holzbildhauerhandwerk eine Ausbildung zur Holzbildhauergesellin absolvierte, dürfte den Besuchern der Magdeburger Kunstmesse aus dem vergangenen Jahr in Erinnerung geblieben sein. Mit ihren aus Holz gefertigten Tennissocken, Panties und Jacken – täuschend echt und wie beiläufig an einer Garderobe aufgehängt – konnte sie 2020 die Jury des Young Artist Space begeistern. Für ihre außergewöhnlichen Arbeiten in Holz erhielt sie den mit 1.000 Euro dotierten YAS-Award.

Auch Philipp Liehr, der seit sechs Jahren als freischaffender Künstler arbeitet, ist bei der Kunst/Mitte in Magdeburg kein Unbekannter. Seine Skulpturen aus Holz geben häufig Szenen des Alltags wieder – mal ernst, mal humorvoll, mal skurril. Normalerweise – wenn die Coronapandemie das Leben nicht ausbremst – sei er viel unterwegs auf Messen und Ausstellungen und habe bei seinen Reisen Gelegenheit, Menschen zu beobachten und dies zeichnerisch festzuhalten. So erschafft Philipp Liehr mit seinen Skulpturen Menschen mit all ihren Facetten, vom wartenden Reisenden über ehrgeizige Rennradfahrer bis hin zur Spaziergängerin mit Hund. Auch Kubik-Mitbegründer Christoph Schießl, der eine Ausbildung zum Holzbildhauer absolvierte und seit 2014 als freischaffender Künstler in Regensburg lebt, befasst sich mit Skurrilem. Dies drückt er u.a. mittels Skulpturen von rabbits, ravens und robots (Kaninchen, Raben, Roboter) aus. Nach eigenen Angaben soll dabei Humor nicht zu kurz kommen und den Betrachter zum Nachdenken, Träumen oder Schmunzeln anregen. (Tina Heinz)