KUNST/MITTE Notes

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Von der Brücken-Stütze zum Kunstwerk

30.07.2021, kompakt redaktion

Kunstwerke mit der Kettensäge erschaffen – das ist die Leidenschaft des Magdeburger Künstlers Matthias Trott. Seine Holzskulpturen zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus Jahrhunderte altem Eichenholz, das über lange Zeit unter der Erdoberfläche lagerte, bestehen. Denn das Material für seine Werke ist eigentlich Abfall. Als im Jahr 2000 an der Zollelbe – im Rahmen von Brückenbauarbeiten – alte Gründungpfähle gezogen wurden, bewahrte Matthias Trott das alte Holz vor dem Wegwerfen. „Ich kannte den Bauunternehmer und er bot mir an, dass ich die Pfähle abholen könnte“, erinnert sich der gelernte Steinmetz. Seitdem fesselt ihn das besondere Holz, das aufgrund seiner Lagerung eine eigene Beschaffenheit und Ästhetik mit sich bringt. Jeder Pfahl ist einzigartig und dies macht sich der Künstler zunutze.

Dass er vor dem Studium eine Ausbildung zum Steinmetz abschloss, kommt ihm dabei zugute. Nach seiner Ausbildung entschied er sich zudem für ein Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle mit dem Abschluss Diplom-Industriedesigner. Dies beides habe in ihm die Begeisterung für Kunst, und insbesondere zum Arbeiten mit Holz, erweckt. Matthias Trotts Leidenschaft gilt dabei dem Menschen – ob beim Arbeiten mit Holz und mit Stein oder mit Holzschnitten und Grafiken, denen er sich hauptsächlich in den Wintermonaten in seinem Atelier widmet.

In der Vergangenheit präsentierte Matthias Trott seine Holzobjekte bei zahlreichen Ausstellungen. 2019 beispielsweise waren seine Kunstwerke aus Holz im MDR Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt zu bestaunen. Aber auch außerhalb der Region präsentierte er bereits seine Werke, so etwa bei der polnisch-deutschen Kunstausstellung in Radom oder auf zahlreichen Ausstellungen in Berlin. Bei der Kunst/Mitte ist er in diesem Jahr zum ersten Mal dabei.

Mit seinen Holzskulpturen ist Matthias Trott jedoch auch in den öffentlichen Raum vorgedrungen. So gestaltete er zum Beispiel die Kreisverkehrsinseln für die Stadt Schönebeck/Elbe und einen Abschnitt des sogenannten „Kunstkilometers“, eine Kunstpromenade am Timmendorfer Strand an der Ostsee. Für ihn ist das ein wichtiges Anliegen, denn „im öffentlichen Raum kann Kunst allen zugänglich gemacht werden und mit Objekten entlang der Elbe kehrt das Holz zudem an den Ort seiner ursprünglichen Bestimmung zurück.“
(Laura Geitner/Tina Heinz)

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