Hanna Sass ist in ihrem Leben schon viel herumgekommen. Geboren 1985 in Berlin, verbrachte sie nach dem Abitur ein Jahr in Neuseeland und arbeitete später auch dort sowie in Amerika und Singapur. Im Rahmen eines Erasmusstipendiums studierte Hanna Sass 2015 in Sankt Petersburg an der Stieglitz Akademie für Kunst und Design. Von 2006 bis 2009 absolvierte sie eine Ausbildung zur Tischlerin, 2011 folgte ein Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Als ein weiteres Highlight bezeichnet sie ihren Aufenthalt von 2009 bis 2010 als Tischlerin und Matrosin auf dem Großsegler „Sea Cloud“. Zwischenzeitlich arbeitet sie als selbstständige Tischlerin in Berlin. Ihr Diplom für Bildende Kunst in der Stilrichtung Malerei erlangte sie 2017. 2019 gründet Hanna Sass den Verein „Raum für Kunst Halle e.V.“ mit, dessen Ziel es ist, Räume in Halle zu erschließen und diese für junge und zeitgenössische Kunst zugänglich und vor allem öffentlich zu machen.
Holzschnitte und Radierungen – das sind Hanna Sass‘ Spezialgebiete. Sie lässt teils abstrakte und teils realitätsnahe Muster entstehen. In ihrer Fotoserie „back to the roots“ kehrt Hanna Sass zu ihrem früheren Motiv des Kopfes zurück. Durch die Langzeitbelichtung ihrer Porträtaufnahmen entstehen dynamische Bewegungen; das spätere Zerkratzen der Fotonegative mit Hilfe einer Rasierklinge öffnet eine zusätzliche Ebene im Bild und stellt eine Verbindung zu ihrer aktuellen Arbeit her. Ihre Holzschnitte und Radierungen regen zum Nachdenken an, da nicht immer auf den ersten Blick klar ist, welches Motiv sich dahinter verbirgt.
Ihre Ausstellungsfläche bei der diesjährigen Kunst/Mitte teilt sich Hanna Sass mit Ilko Koestler, der künstlerisch stets auf neuen Pfaden wandelt und neue Techniken ausprobiert. Ob Ölfarben auf Leinwand, schwarz-weiß Holzschnitte, Radierungen, Lithografien, Aquarelle oder Linolschnitte – der Hallenser Künstler probiert sich gern aus. Neben der Darstellung von Landschaften und Menschen zeichnen sich seine Werke vor allem durch die Darstellung von Fahrzeugen jeglicher Art aus.
Ilko Koestler wurde 1978 in Halle geboren und studierte in Berlin Landschaftsarchitektur, bevor er ein Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle begann, das er 2016 im Bereich Grafik abschloss. Er erhielt bereits mehrere Stipendien – u. a. der Kloster Bergeschen Stiftung, der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und des ISCP (International Studio & Curatorial Program) in New York. (Laura Geitner)
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