Die Künstlerin Anne Holderied – 1978 in Karlsruhe geboren – ist bekannt für ihre Wandarbeiten, in denen sie Bildhauerei mit Malereien verbindet. Ihre meist farbigen Leinwände verwandelt sie in Skulptur-artige Gefüge, häufig mit einer besonderen Bedeutung. Sie greift auf viele grundlegende bildhauerische Gestaltungsformen zurück – vom Stellen, über das Legen bis zum Verbinden. Ihre Werke tragen teils skurrile Namen wie „das Ding“, „ohne Titel“ und „lollipopp“. Einige ihrer Arbeiten waren auch in der Natur angewandt. 2007 stellte sie beispielsweise unter dem Titel „pexatus“ etwa 60 gehäkelte Objekte aus pflanzengefärbter Wolle in einem Park in Kassel aus. 2011 schmückte sie mit ihrer Kunst, in dem Fall mit Acrylwolle, langweilige Straßenlaternen und Bänke in Leipzig aus und hinterließ damit in der Stadt eine ganz eigene Spur ihrer Kunst.
Anne Holderied absolvierte ein Studium der Kunstpädagogik an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle. Daran schloss sie noch ein Aufbaustudium der Bildenden Kunst an, ebenfalls an der „Burg“. Zwischenzeitlich arbeitete sie am Paul Klee Zentrum in Bern. Seit 2010 lebt und arbeitet Anne Holderied wieder in Halle, wo sie als Projektleiterin das Künstlerhaus 188 führt.
Das Künstlerhaus 188 ist eine Begegnungsstätte von Künstlern und Kunstinteressierten. Hier stehen verschiedene Ateliers zur Verfügung, neben Druck- und Keramikwerkstätten sind auch Schmuck- und Holzwerkstätten vorhanden. Zudem gehören zum Künstlerhaus 188 Ausstellungsräume und freie Flächen, die vielfältig genutzt werden können. Zu den dauerhaften Angeboten der Kunst-Begegnungsstätte zählen spezielle Kunstkurse, Ausstellungen, die Förderung des künstlerischen Nachwuchses und Kurse für an der Kunst interessierte Laien. Jährlich gibt das Künstlerhaus 188 außerdem einen Kalender heraus. Nach der Kunst/Mitte in Magdeburg ist für den September 2021 die Teilnahme an den Tagen der offenen Ateliers des „Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt“ geplant. Im November wird die Ausstellung „Ein Haus und seine Künstler*innen VI“ im Künstlerhaus 188 eröffnet. (Laura Geitner)
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