KUNST/MITTE Notes

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Von der Eindeutigkeit zur Zweideutigkeit

10.08.2021, kompakt redaktion

Ein intensiver Blick auf einige Werke der in Dresden lebenden Künstlerin Stefanie Hollerbach – und das Unbehagen wächst. Die Natur ist ein Thema, das die junge Frau häufiger aufgreift. Titel wie „Naturgewalt“ oder „What happened to the moon“ regen zum Nachdenken an. Vor allem, wenn man realisiert, welche Materialien Stefanie Hollerbach verwendet. Wellen aus Kunststofftüten, ein Zelt aus Luftpolsterfolie … und auch andere „unnatürliche“ Stoffe verbaut sie in ihren Installationen und Skulpturen.

Das Werk der im Jahr 2000 geborenen und in Steingaden (Oberbayern) aufgewachsenen Künstlerin umfasst Malerei und skulpturale Installationen mit inhaltlichen Zusammenhängen. „Die Bilder schweben zwischen Wahrheit und Fiktion. So werden Realitäten wie Schwerkraft, Dichte, Licht und Formverhalten fiktiv“, schildert Stefane Hollerbach. „Mit den malerischen Mitteln der Transformation verschwimmen Eindeutigkeiten zu Zweideutigkeiten. Etwas fliegt und fällt zugleich, ein plastisches Objekt verliert durch Transparenz seine Masse und der Mond wird deformiert.“

Schon als Kind habe sie viel gezeichnet. „Erweitert hat sich mein Begriff von Kunst am stärksten, als ich mit 16 Jahren eine Ferienakademie mit dem Kurs ‚Installation und experimentelle Malerei‘ besuchte, wo ich zum ersten Mal mit anderen Medien arbeitete und den Austausch mit anderen KünstlerInnen erlebte.“ Eine Ausbildung zur Holzbildhauerin, die Stefanie Hollerbach in Oberammergau absolvierte, war die einzig logische Konsequenz. „In meiner Ausbildung erlernte ich vielseitige Techniken, vor allem im dreidimensionalen Bereich. Um noch freier zu arbeiten und weiterhin den Austausch mit anderen KünstlerInnen zu haben, entschied ich mich für das Studium.“ Nach Dresden zog es die gebürtige Bayerin 2019, um Bildende Kunst bei Prof. Monika Brandmeier zu studieren.

Die Inspiration für ihre Werke – ob Installation, Malerei oder Fotografie – findet Stefanie Hollerbach meist im Beobachten von alltäglichen Dingen und Tatsachen – sowie im Nachdenken über dieses Alltägliche. „Aber oft kommen die Ideen durch das Machen und sind sehr intuitiv, vor allem in der Malerei“, erklärt die Künstlerin, deren Arbeiten bei der Kunst/Mitte im Nachwuchsbereich „Young Artist Space“ zu sehen sein werden.  (Tina Heinz)

Stefanie Hollerbach – What happened to the moon

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