Tropische Farbenpracht

28.07.2021, kompakt redaktion

Das üppige Buffet, das Birgit Deuschle den Betrachtern ihrer Werke auftischt, macht Appetit. Nicht nur im übertragenen, sondern auch im wahrsten Sinn des Wortes. Daher ist zu empfehlen, das farbenfrohe Obst und Gemüse, das im Fokus ihres Schaffens steht, bei der diesjährigen Kunst/Mitte in der Messehalle nicht mit leerem Magen zu bestaunen. Knackige Äpfel, süße Kirschen, reife Erdbeeren, saftige Orangen, pikante Peperoni, Paprika in unterschiedlichen Farben – und vieles mehr – serviert die gebürtige Oettingerin in Acryl auf Leinwand. Auch Lilien, Hibiskusblüten, Orchideen und andere Pflanzen gehören zum Repertoire der mittlerweile im fränkischen Coburg lebenden Künstlerin.

Als „Bigui Arte Brasil“ waren Birgit Deuschles Werke bereits bei zahlreichen Messen zu sehen – von Ingolstadt über Hamburg und Berlin bis Amsterdam, Florenz, Palermo, Zürich, Paris, Miami und New York. Dabei hat die 1967 geborene Personalsachbearbeiterin relativ spät begonnen, künstlerisch tätig zu werden. Viele Jahre habe sie in Brasilien gelebt. „Und sofort nach meiner Ankunft im Jahr 2000 war ich fasziniert und überwältigt von der tropischen Farbenpracht“, schildert Birgit Deuschle. So sei ihre Leidenschaft für Malerei entstanden und ihre Lehrerin und Mentorin Nanci Bastos, mit der sie in deren Atelier in Curitiba eng zusammenarbeitete, habe sie dabei unterstützt und gefördert. „Ich konnte in dieser Zeit meinen eigenen Stil entwickeln und nach meiner Rückkehr nach Deutschland habe ich weitergemalt – in meinem Studio. Immer in Gedanken an die Natur, die Tropen und die wunderbaren Eindrücke, die ich in mir trage.“

Den Schritt, als freiberufliche Künstlerin zu arbeiten, wagte Birgit Deuschle 2012. Ihren Fokus hat sie in all den Jahren nicht verloren – die Natur in Ihrer Schönheit und dem Strahlen hervorzuheben. Es fasziniere sie, einen Apfel am Baum zu betrachten, den Glanz, die Details, das Leuchten der Farben zu entdecken und dieses dann auf Leinwand festzuhalten. Ihre Ideen zeichnet „Bigui“ zunächst mit Bleistift und anschließend trägt sie Schicht um Schicht mit Farbe auf. „Keine Ahnung, wie viele Schichten es sind – ich verliere mich darin. Und irgendwann entsteht ein Glanz, ein Ausdruck, eine Kraft und ich bin glücklich und zufrieden.“ Dann weiß Birgit Deuschle, dass ihr Werk vollendet ist. (Tina Heinz)