KUNST/MITTE Notes

Das Web-Magazin für Kunst und Kultur in Mitteldeutschland.

Wo bleibt da noch Zeit für die Kunst?

05.04.2020, Kirsten Mengewein

»Und, hast du schon Soforthilfe beantragt?«
»Vergiss nicht, deine Hände regelmäßig zu waschen – 20 Sekunden, also in etwa so lange, als wenn du 2x Happy Birthday singen würdest.«
»Ich bin jetzt auf Kurzarbeit gesetzt.«
»Gemeinsam durch verschiedene Künstler*innen haben wir einen Ausmalspaß gestaltet. Damit euch die ganze Zeit zu Hause nicht so schnell langweilig wird (egal, wie alt ihr seid, hehee). Der gesamte Gewinn geht zugunsten der Seebruecke.org, um auch weiterhin nicht die Menschen an den Grenzen zu vergessen, deren Lage durch den Virus noch um ein Vielfaches schlimmer geworden ist.«
»Alle Museen sind zu – dafür kannst du diese jetzt virtuell besuchen.«
»Wir haben alle Veranstaltungen verschoben in den Juni und in den Herbst – und hoffen, dass sie stattfinden.«
»Halte Mindestabstand – mindestens 2 Meter.«
»Kennst du schon die Facebookgruppe Kultur in Zeiten von Corona (Online Angebote).
»Hat jede*r schon den Antrag auf Corona-Hilfe gestellt, die*der es braucht?«
»Ich komme fast zu gar nichts mehr zwischen Homeschooling und dem ganzen anderen Wahnsinn hier.«
»Hilfe, ich kann die ganzen Basteltipps, die es da draußen gibt, nicht mehr sehen.«

Zumindest dürfen wir noch das Haus verlassen und ich frage mich, welche Unterschiede es zwischen Kontaktsperre und Ausgangssperre gibt? Sollte ich überhaupt noch rausgehen? Oder doch lieber drinbleiben und mich hier verschanzen und mir nur noch Scheibenkäse, eingewickelt in Folie unter der Haustür durchschieben lassen? Doch halt – ich brauche ja auch Vitamin D, sonst bekomme ich noch Depressionen, von meinen bereits bestehenden Ängsten und der großen Ungewissheit ganz zu schweigen: Wann darf ich meine Freund*innen draußen wieder treffen, ihnen zuprosten und nicht wie neulich beim Online-Sticktreff via Skype, wo ich wegen dem verpixelten Bild den neuen Stich nicht richtig erkennen konnte.

Dabei geht es mir doch eigentlich noch ganz gut. Ich habe einen festen Job und einen Arbeitgeber, der mir Homeoffice ermöglicht und somit das tägliche, zweistündige Pendeln pro Strecke wegfällt. Mit diesem Job kann ich meine Einbußen für meine freiberuflichen und gewerblichen Jobs ganz gut ausgleichen. Ich habe keine eigenen Kinder, dafür kann ich mein Patenkind jetzt nur virtuell oder mit gaaaanz viel Abstand treffen. Und ich habe im meinem engen Umfeld nur wenige Menschen, um die ich mich gerade sorgen muss. Doch da ist dieses stetige Gedanken-Karussell, das mir das sonst so fokussierte Arbeiten erschwert. Eine Sperre – nicht nur im Außen, sondern auch oben im Kopf.

Nachdem ich ein lange vor mich hin starrte und versuchte, mich durch andere Dinge abzulenken, fing ich an, diese oben stehenden Sätze aufs Papier zu pinseln. Doch so richtig fühlt es sich nicht an – zu einseitig, zu sehr aus der Perspektive einer Person, die aktuell sehr privilegiert ist – abgesehen vom Knäul im Kopf, das sich nicht lösen will.

Daher kam mir über Nacht die Idee, andere Kreativschaffende sowie Kunstinteressierte mit ins Boot zu holen, zu Wort kommen zu lassen und mit ihren Kritzeleien und Kunstwerken in diesem Beitrag zu verewigen.

© Sonja Renner

Sonja Renner hofft, dass uns die Corona-Krise zum Umdenken animiert und wir dadurch stärker zusammenwachsen.
Wer bist du und was machst du?
Wer bin ich? Eine zur Zeit ziemlich interessante Frage. Vor dem Tag X, der den Alltag vom Kopf auf die Füße stellte, nannte ich mich u. a. Künstlerin, Kreative, Projektschmiedin, Hunde- und Grünzeugfreundin, Kunstliebhaberin, Freigeistin, Neugierige und, ja, Philanthropin, letzteres so wie es heutzutage möglich gemacht wird. Ich arbeite weitestgehend frei. Homeoffice ist mir vertraut, wie eine langjährige Geliebte. Ich bringe Neue Musik zu jenen, die Musik lehren und zu jenen, die gelehrt werden. Genau gesagt offeriere ich Kurse, Workshops, die das Zeitgenössische in der Musik zum Inhalt haben, unterstütze aber auch Musikprojekte und -akteur*innen.
Aber ich bereite auch den Boden, um einmal im Jahr zu Sommerbeginn am 21. Juni die Musik und ihren Zauber am Tag der selbstgemachten Musik in Magdeburg mit tausenden Menschen zu feiern. Es gibt sie tatsächlich, die Aufgaben im Arbeitsleben, die man als „mein Baby“ bezeichnet. So ein Baby ist die Fête de la Musique für mich, inzwischen eine Herzensangelegenheit. 
Hie und da, mir immer ein Vergnügen, moderiere ich, schreibe Texte und Artikel, über die Kunst, die Kultur, über Gesellschaftliches.
Zum Ende gibt es da noch einen tollen, anspruchsvollen Bereich in der .lkj Sachsen-Anhalt, Resonanzboden // House of Resources, ein Haus mit vielen Möglichkeiten: Das Projekt agiert als Vernetzungs- und Kooperationsstelle für Menschen mit Einwanderungsgeschichte, Migrant*innenorganisationen und Engagierte in diesem Bereich. Wir fördern Bildungs- und Kulturprojekte, deren Zielgruppen und alle interessierten und ehrenamtlich tätigen Bürger*innen und Akteur*innen. 
Und dann war da noch die Kunst, die eigene, die eingeschlafen ist, auch wenn die Leinwand, die Farbtuben, die Kohle- und Bleistifte noch allesamt bereit liegen, und warten … Mal schauen.

Was bedeutet Corona für dich und welche Auswirkungen hat das auf dich und deine Arbeit?
Corona bedeutet für mich zum einen eine diffuse Gefahr, die mich ständig begleitet. Befördert wird dieses Gefühl der Unsicherheit auch durch die Non-Stop-Beschallung durch Medien jeglicher Art. Es fällt schwer, dabei noch andere Dinge im Blick zu behalten. Dinge, die auch essentiell sind für das Miteinander und für das eigene Seelenwohl. Aber ganz grundsätzlich bin ich in einer sehr prädestinierten Lage, das weiß ich und ich erinnere mich auch immer wieder daran.
Die Arbeitsfelder haben sich in den „virtuellen“ Raum verlagert, die Kommunikation verläuft über viele Telefonate, Videokonferenzen, E-Mails, Messengertools. Gut, dass es das gibt, aber ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht kann all das nicht wirklich ersetzen. Insbesondere, weil ein Großteil meiner Tätigkeit genau diesen von Mensch-zu-Mensch-Kontakt braucht. Andererseits besinne ich mich wieder darauf, manche Personen dann doch wieder anzurufen und ausgiebiger mit ihnen zu reden und nicht nur eine kurze Mail oder Nachricht zu schreiben. Ich vermisse sicherlich meine Kolleg*innen und Freund*innen.
Ich lerne aber auch gerade viele neue Möglichkeiten kennen, mit denen ich meine Anliegen sozusagen in die Welt bringen kann. Das nennt man dann wohl, aus der Not eine Tugend zu machen.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Ganz konkret auf diese Krisenzeiten bezogen wünsche ich mir, dass wir als Gesellschaft begreifen, wie weit wir uns wegbewegt haben von Werten wie Humanität, sozialem Miteinander, gegenseitiger Fürsorge, dass wir das „So-viel-wie-möglich“ weit über das „So-viel-wie-nötig“ stellen und nicht wieder allzu leicht dümmlich den Demagogen auf den klebrigen Leim gehen. Ich wünsche mir, dass das Umdenken endlich beginnt und wir zusammenwachsen, sodass uns die Erde wieder leicht wird.


© Nadia Boltes

Nadia Boltes wünscht sich, dass es ab sofort sichere Unterkünfte und eine medizinische Versorgung für alle Menschen gibt.
Wer bist du und was machst du?
Ich bin Nadia und engagiere mich u. a. beim Verein Magdeboogie e. V. Magdeboogie startete 2012/ 2013 als Kalender für handverlesene Events in Magdeburg. In den vergangenen zwei Jahren haben wir mehrere Entwicklungsschritte gemacht und zum Beispiel einen Verein gegründet. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Produzent*innen von Kulturangeboten stärker mit den Nutzer*innen zu vernetzen. Unser Team hat sich erweitert.. Wir haben unseren Blog-Teil stärker ausgebaut, um die verschiedenen Formen von subkulturellem Engagement besser zu beleuchten. Regelmäßige Beiträge über die Theaterszene, Kiezspaziergänge oder auch Interviews mit Bands – wir wollen unserer Zielgruppe zeigen, dass Subkultur vor allem vom Selber- und Mitmachen lebt.

Was bedeutet Corona für dich und welche Auswirkungen hat das auf dich und deine Arbeit?
Da wir ein digitales Projekt sind, hat Corona neben dem Ausfallen von Veranstaltungen keine direkten Auswirkungen auf unsere Arbeit. Mit Hinweisen auf Online-Veranstaltungen, #FENSTERKLÄNGE gegen Einsamkeit und Langeweile – Magdeburg und Aufrufen zur Nachbarschaftshilfe versuchen wir, unseren Follower*innen die Zeit zu Hause so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir entwickeln in der Redaktion neue Ideen und versuchen, mit unserer Plattform möglichst auch die zu unterstützen, die uns sonst mit tollen Veranstaltungen oder lokalen Initiativen beglücken! Mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen wollen und können wir jedoch nicht vergessen, dass manche Menschen sich nicht in ihre vier Wände zurückziehen können, weil sie keine haben, und sich nicht ihre Hände waschen können, weil es keine ausreichende Wasserversorgung gibt. Hier gilt es weiter, bei mehr Menschen Sensibilität zu erzeugen!

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Wo soll ich da anfangen …! In Zeiten von Corona wünsche ich mir ab sofort sichere Unterkünfte und ausreichend medizinische Versorgung für alle Menschen! Insbesondere für Geflüchtete, Obdachlose sowie für Frauen*, die zu Hause von männlicher* Gewalt betroffen sind!  …


Ammar Awaniy

Ammer Awaniy arbeitet durch Covid-19 als Autor im »Home« – nur ohne »Office«.
Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Ammar Awaniy. Aus dem Wunsch heraus, ein friedliches Leben zu haben, weit von meiner Heimat, die durch den Krieg zerstört wurde, lebe ich seit 4 Jahren in Magdeburg. Als Autor entwickelte ich durch meinen ersten Roman »Fackel der Angst. Von Homs nach Magdeburg« eine Verbindung zur Elbe und fand in diesem Land eine wertvolle Möglichkeit, mich aus meiner Schale zu befreien, neue Bedeutungen meines Lebens zu erkennen und nach einer neuen Vorstellung meiner inneren Fähigkeiten zu suchen. Als Schauspieler stand ich zum ersten Mal in der Altmark auf einer deutschen Bühne. Ich interessiere mich besonders für die interkulturellen Geschichten zwischen Orient und Okzident, die sich auch in meinem Text in der Anthologie „Der Pascha von Magdeburg. Der Orient in Mitteldeutschland“ repräsentiert.
Ich habe Automatisierungstechnik in Homs studiert und bei mehreren Unternehmen in Deutschland gearbeitet. Aber in dieser kritischen schwierigen Phase bin ich leider ein Arbeitssuchender. Also „Homeoffice“ nur ohne „office“.

Was bedeutet Corona für dich und welche Auswirkungen hat das auf dich und deine Arbeit?
Corona bedeutet für mich Isolation und Einsamkeit, aber auch eine Gelegenheit, unsere Menschlichkeit zu schätzen, die kleinen Dinge in unserem Leben zu feiern und – vielleicht nur für kurze Zeit – zu halten und darüber nachzudenken, wie zauberhaft die Natur um uns herum ist. Glücklicherweise habe ich als Autor mehr Zeit zum Schreiben, Lesen und Nachdenken.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir, in einer Welt leben zu können, in der nicht nur Corona oder andere Epidemien hart bekämpft werden, sondern auch Armut, Hass und Rassismus, in der die Menschen aneinander, an Tiere und an die Umwelt denken.


© Cassandra

Cassandra hat durch die Pandemie ihren Brotjob verloren. Nun fokussiert sie sich auf die Möglichkeiten, die ihr das Innehalten durch die Ausgangssperre bieten.
Wer bist du und was machst du? – Who are you and what are you doing?
My name is Cassandra and I am currently home quarantined. I am an artist, and also I got laid off from my day job as a server in a restaurant due to the lockdown to slow the spread of the virus. I have been spending my time now focusing on creating art, praying, meditating, and eating healthy to keep my immune system strong. 

© Cassandra

Was bedeutet Corona für dich und welche Auswirkungen hat das auf dich und deine Arbeit? – What does Corona mean for you and what impact does it have on you and your work?
I believe the Coronavirus is a product of the possibility that our planet is going through a battle between good and evil right now. For me, I believe the pandemic lockdown has given us an opportunity to become quiet and focus on the things that give our lives meaning: connecting with the source of Divine within, thinking about who we are and what our purpose on the planet is, creating our most meaningful work, reconnecting with loved ones, focusing on taking care of our health, and learning how to cultivate love and peace amidst fear. It has impacted me in several ways. First of all, I lost my „day job“ – the job I relied on to pay my bills – not my dream job, in fact I hated my day job – but I believed I needed it in order to survive. Now I am eligible for unemployment assistance, and I am happy about that. It has given me a break from the daily commute through traffic, and feeling frustrated for having to spend the majority of my energy at a restaurant. I have accepted the loss of my job as a ‚fresh start‘ – the future is now wide open, I can choose to get a new job, go back to my old one, or figure something else out. I have decided to focus on getting my personal business organized and ready to launch, and been treating this time quarantined at home as a personal art residency and healing retreat! 

Was wünschst du dir für die Zukunft? – What do you wish for in the future?
I wish for peace on earth. An end to all wars and terrorism. An end to the constant striving and competition to make money. An end to child trafficking. An end to animal slaughterhouses. I wish for the future to be full of hope, where people take care of each other and the earth, and have compassion. I wish for humanity to have a deep respect for life. I wish for people to wake up and begin the journey within to understand themselves, and to develop a personal relationship with the Divine. I wish for unconditional love to be the prevailing concept within which we build our societies. I wish for families and communities and nations to heal their relationships and work together.


Elisabeth Decker erhofft sich, dass sich in Zukunft Kollektive bilden und gemeinsam Solidarität (weiter) gelebt wird.
Wer bist du und was machst du?
Elisabeth Decker, 34 Jahre. Ich bin Kunstpädagogin und Künstlerin, derzeit in Elternzeit mit zwei Kindern – 3 Jahre und 8 Monate alt.

Was bedeutet Corona für dich und welche Auswirkungen hat das auf dich und deine Arbeit?
Corona bedeutete für mich in Halle/Saale, wo ich in einer Mietwohnung ohne Garten lebe, das Gefühl eingesperrt zu sein. Da mein Freund in einem systemrelevanten Beruf arbeitet, habe ich versucht, alle Kontakte zu anderen Menschen zu meiden und nur noch eine Freundin getroffen.
Jetzt bin ich mit den Kindern zu Freund*innen aufs Land gefahren und so sind wir fünf Erwachsene und sieben Kinder als Wahl-Bezugs-, aber auch Wahl-Quarantänegruppe. Hier mit Garten und Feldern vor dem Haus und Tieren,  geht es uns sehr gut und mein Freund in Halle hat mehr Zeit und Freiraum zum Arbeiten. (Klar komme ich hierbei an Fragen zu Care-Arbeit …).
Da ich gerade in Elternzeit bin und nur vereinzelt kunstpädagogisch arbeite, sind nicht viele Projekte akut betroffen. Allerdings mache ich mir Gedanken, wo meine kreativen Fähigkeiten zu einem solidarischen Miteinander beitragen können. Was können wir als Kunst- und Kulturschaffende gerade beitragen? Wo werden wir gebraucht? Wo ich im Kleinen – wo weiter gedacht?

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Perspektiven, mich einzubringen, Zeit neben Kindern und Alltag Ideen umzusetzen … Kollektive bilden und Solidarität leben!


© Iman Shaaban

Iman Shaaban kann aufgrund der Pandemie aktuell keine künstlerischen Workshops mehr mit Kindern machen.
Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Iman und ich bin Künstlerin aus Syrien. Derzeit mache ich Weiterbildung als Mediengestalterin.

Was bedeutet Corona für dich und welche Auswirkungen hat das auf dich und deine Arbeit?
Corona ist ein gefährliches Virus und deshalb bin ich seit mehr als drei Wochen zu Hause – aufgrund öffentlicher Verordnungen im ganzen Land und um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Ich treffe meine Freund*innen nicht mehr. Natürlich gibt es keine künstlerischen Workshops mehr mit Kindern.
An meinem eigenen Computer kann ich meine Weiterbildung online von zu Hause aus weitermachen.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Ich hoffe, dass diese Krise bald beendet wird und Frieden auf der ganzen Welt herrscht.

© Iman Shaaban

Torsten Sowada wünscht sich für die Zukunft keine Rückkehr zu den vorherigen gesellschaftlichen Verhältnissen, sondern ein Umdenken.
Wer bist du und was machst du?
Ich bin Torsten und momentan sitze ich, wie so viele, anstatt im Büro am Küchentisch und mache Homeoffice. In Vor-Coronazeiten verbrachte ich meine Arbeitszeit im Büro und beschäftigte mich mit z. B. (inter- und trans-)kultureller Projektarbeit bei einem kulturellen Bildungsträger in Sachsen-Anhalt.
In meiner Freizeit bin ich gerne und viel unterwegs in der weiten Welt und das am liebsten mit Hildegard, meiner älteren VW-Bus-Lady.

© Torsten Sowada

Was bedeutet Corona für dich und welche Auswirkungen hat das auf dich und deine Arbeit?
Die prägnanteste Auswirkung ist natürlich die neue Tagesgestaltung mit Homeoffice. Seit drei Wochen läuft nun alles über den Laptop zu Hause. Ganz am Anfang hatte das noch einen gewissen Charme, allerdings sind viele Prozesse ohne persönliche Abstimmung mit den Kolleg*innen wesentlich aufwendiger und der persönliche Kontakt und Austausch fehlt mir schon sehr. Es hat sich sicher eine gewisse Routine eingespielt und die „ewige“ To-Do-Liste konnte durch den Wegfall der ganzen Face-to-face-Termine endlich mal etwas entschlackt werden. Das sind alles Umstände, die zu bewältigen sind und ich bin froh, dass ich durch mein Angestelltenverhältnis nicht ohne Einkommen bin, wie es aktuell leider so vielen in der Selbstständigkeit geht. Da spielen sich momentan große Dramen ab – gerade in der Kultur- und Veranstaltungsszene. Ziel kann es hier nur sein, solche Branchen zu supporten. Genau das versuche ich aktuell auf der Arbeitsebene wie auch im Privaten.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Natürlich ist der wohl bedeutenste Wunsch gerade – nicht nur für mich, dass wir gesund und zuversichtlich aus der ganzen Situation herauskommen. Natürlich hoffe auch ich, dass ich bald wieder meinen Kolleg*innen im Büro morgens die Hände reichen kann.
Was ich mir nicht wünsche, ist eine Rückkehr zu den vorherigen gesellschaftlichen Verhältnissen, was z. B. den Umgang mit unserer Umwelt und der kapitalistischen Verwertungslogik angeht. Gerade solche großen und die ganze Weltgemeinschaft betreffenden Ereignisse wie eine Pandemie und der damit verbundene allumfassende Einschnitt in das gesellschaftliche, politische und soziale Leben bietet die Chance für Reflexion, Demut und Aktion. 


Ich, Kiraton, hatte die Autor*innen gebeten, neben der Beantwortung der Fragen, etwas mit den hier angelegten Fotos aus meiner Serie Useful Art zu machen und freue mich sehr, was dabei entstanden ist.

© Kiraton

Und wie geht es dir gerade?
Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf dich und dein privates wie berufliches Leben?
Was wünschst du dir für die Zukunft?

Wenn du dich an der Kunstaktion beteiligen willst, kannst du dir ein Bild aus diesem Dropbox-Ordner/Galerie heraussuchen und daraus etwas schaffen, indem du ein Gesicht rein malst, oder etwas ganz anderes machst. Schick uns dein fertiges Kunstwerk zu und wir werden es in dem Beitrag neben deinen Antworten veröffentlichen.

PS: Abonnieren Sie unseren Newsletter, wenn wir Sie über Kunst und Kultur in Mitteldeutschland auf dem Laufenden halten sollen.

Newsletter

Hinweise auf neue Beiträge und unsere Kulturtipps erhalten Sie nur über unseren Newsletter: