Halle ist im Festival-Fieber. Die Stadt befindet sich in Bewegung: das Werkleitz-Festival hat begonnen. Seit dem 20. Oktober eröffnen Ausstellungen oder laufen Filme zum Thema Holen und Bringen über die Leinwand. Das Beste: noch bis zum 4. November hat man die Chance, hier jede Menge Interessantes und Künstlerisches zu entdecken.
© Courtesy: Douglas Fishbone und EM15, Foto/Photo: Sebastiano Luciano
Das Werkleitz-Festival scheint manchmal ein wenig konfus. Ausstellungen, ein Filmprogramm, Performances oder Kolloquien und Exkursionen wollen ziemlich viel auf einmal. Doch wenn man sich als Besucher Mühe gibt, nicht alles durchblicken zu wollen, sondern einfach auf das Programm drauf losstürzt, kann man umso mehr für sich mitnehmen.
„Das Hauptanliegen des Werkleitz-Festivals ist die kritische Reflektion aktueller gesellschaftlicher Zustände und Technologien und die Transformation des Denkens in unserer Gesellschaft durch die Präsentation von unterschiedlichen zeitgenössischen Kunstformen gleichberechtigt nebeneinander und meist zu gesellschaftlich relevanten Themen“, erklärt Mitbegründer Peter Zorn. „Seit Beginn der Werkleitz Gesellschaft versuchen wir, Grenzen in unseren Köpfen einzureißen und am liebsten würden wir das auch mit den realen Grenzen machen, da wo andere gerne welche aufbauen möchten.“
Mariechen Danz, Modular Mapping System / Cosmology, Video-Still, 2018
© Courtesy: Mariechen Danz und Wentrup
Die Ausstellung im Festivalzentrum zum Thema Holen und Bringensteht im Fokus des Festivals. In ihr setzen sich neun Künstler*—u.a. die Vollblutperformerin und Installationskünstlerin Mariechen Danz, die 2017 erst auf der 57. Biennale in Venedig vertreten war—in divergierenden mit Thematiken wie grundsätzliche Mobilität, unsichtbare Strukturen des Alltags oder deren Auswirkungen auseinander. Denn das Werkleitz will nicht nur viel, es bietet auch viel.
Lawrence Lek, Play Station, 2-Kanal-Video-Installation/2 channel video installation, HD Video, 2:40 min und 5:05 min, 2017
Und so finden sich auch zahlreiche Bewegtbilder und ein Filmprogramm auf der Festivalagenda, das einen offenen Diskurs beginnen möchte. Die Künstler wollen aufzeigen, darstellen, aber auch diskutieren und provozieren. In der Ausstellung, die noch bis zum 4. November zu sehen ist, gelingt dies ohnehin. Noch besser: Wenn die Gedanken auch noch bis zu den Partys am Abend getragen werden. Denn das bedeutet es, im Festival-Fieber zu sein.
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